Thalia Schuster studierte an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd und am Ingvar Kamprad Design Center in Schweden Produktdesign. Schon während ihres Studiums spezialisierte sie sich auf die Bereiche Küche sowie Tisch- und Wohnkultur. Seit 2008 arbeitet die Designerin im Atelier der WMF Group und entwirft Produkte mit höchstem gestalterischem Anspruch. Parallel zu dieser Tätigkeit ist Thalia Schuster als Dozentin für Produktgestaltung tätig. 

Ihr Design zeichnet sich durch einen eigenständigen Charakter, eine emotionale Formsprache und eine liebevolle Detailgestaltung aus. Dabei stehen Begehrlichkeit, Ästhetik und Funktion der Entwürfe stets im Fokus der Designentwicklung. Viele Designpreise wie der IF Award oder der Designpreis Bundesrepublik Deutschland zeichnen ihre Arbeiten aus. 

„Das Auge isst mit“ – schon dem bekannten Sprichwort nach ist Design-Kultur fest mit der Gastronomie- und Hotellerie-Szene verwoben. Worauf haben Sie den Fokus gelegt bei der Entwicklung von ELEMENTS? 
Im Fokus des Produktkonzepts stehen die Menagen, welche durch unterschiedliche Bestückungen das Tischbild prägen. Sie sind die Herzstücke der Kollektion. Die Themen Flexibilität und Modularität können damit perfekt umgesetzt werden und bieten kreative Freiräume. Gleichzeitig wird großen Wert auf die Handhabung für den Gastronom gelegt. 

Die neue Table Top Kollektion erfreut das Auge mit einer ungewöhnlichen Formgebung. HEPP ELEMENTS richtet sich an Hoteliers und Gastronomen mit dem Mut zum Außergewöhnlichen, die sich von der Masse abheben und klare Alleinstellungsmerkmale kreieren wollen. HEPP ELEMENTS vereint puristische Zweckmäßigkeit mit Ästhetik in Vollendung. Was hat Sie zu dieser außergewöhnlichen Idee inspiriert? 
Die formale Grundidee war es, die Designsprache des Buffetsystems Sequence, welches ich für die Marke Hepp entworfen habe, aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Der Gast erlebt nun das außergewöhnliche Design nicht nur am Buffet, sondern auch auf dem Tisch. 

Was war der Antrieb für die Materialkombination (Edelstahl und Beton vereinen sich zu einem harmonischen Ganzen. Industrial Style meets Eleganz.) bzw. nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Materialien aus? 
Beton ist seit vielen Jahre ein Trendmaterial, welches ich unbedingt auf den gedeckten Tisch inszenieren wollte. In Kombination mit Porzellan und Edelstahl ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, nicht zuletzt durch die kontrastreiche Haptik und Optik. 

Welche Kriterien müssen Ihre Entwürfe unbedingt erfüllen?

Ich möchte, dass man sich durch mein Design mit den Produkten identifizieren kann. Sie sollen das Leben erleichtern, verschönern und Freude machen. Natürlich spielt Funktionalität und Produzierbarkeit dabei eine wesentliche Rolle. 

Wie definieren Sie kurz und knapp Design? 
„Form follows function“ ist mein Leitsatz. Wenn ein Produkt nicht funktioniert, ist es wertlos.

HEPP ELEMENTS: Was waren die Herausforderungen? Was sind die Besonderheiten? Was ist Ihr Fazit?

Die größte Herausforderung lag in der Vereinbarkeit von Modularität, Flexibilität und Ästhetik. 
Die Tabletop-Kollektion Elements bietet neben dem ästhetischen Anspruch die größtmöglichen Kombinationsmöglichkeiten für den Gastronom.

Was mögen Sie an Ihrer Arbeit bzw. was macht sie besonders?

Grundsätzlich bin ich sehr froh, dass ich meine Passion zum Beruf machen konnte. Es gibt für mich als Designerin nichts Schöneres, als mitzuerleben, wie eine Idee zum serienfertigen Produkt heranreift. 

Was ist Ihr wichtigstes Arbeitsutensil? 
Mein wichtigstes Arbeitsgerät ist mein Skizzenbuch, welches ich seit dem Studium verwende und immer bei mir habe. Nicht weniger wichtig ist aber auch ein guter Kaffee. 

Was ist der Trend im Produktdesign für das Jahr 2020? 
Ich spüre den starken Trend, dass wir Menschen gerade wieder die Wertschätzung für natürliche Farben, Materialien und Accessoires entdecken. Im Gegensatz dazu steht die Digitalisierung, welche auch das Produktdesign stark prägt. Einfach und intuitiv sind dabei die wichtigsten Schlagwörter. 

Erfolgreiche Produktentwicklung wird zukünftig noch stärker eine Teamleistung sein in der Zusammenarbeit von Materialwissenschaftlern, Ingenieuren und Gestaltern. 

Wie lautet der offizielle Titel Ihrer Position? 
Senior Produkt Designer